Vorstellung neue Schulleitung

Für die 409 Schülerinnen und Schüler am Gymnasium Bad Königshofen gab es jüngst eineinhalb Neuigkeiten zu vermelden. Der bisher kommissarische Schulleiter Frank Gleichmann ist seit 24. Februar dieses Jahres fester Chef der Schule. Das wäre also die halbe Neuigkeit. Ihm zur Seite steht seit dem Beginn des 2. Schulhalbjahres Elisabeth Arnold als Stellvertreterin. Die 55-Jährige stammt aus dem Landkreis Weißenburg Gunzenhausen, arbeitete viele Jahre in Landshut und wechselte nun nach einem Zwischenstopp in Bad Brückenau an das Gymnasium in Bad Königshofen. Das wäre die ganze Neuigkeit.
Für Frank Gleichmann hat sich nicht ganz Gewaltiges geändert. “Das Arbeitspensum ist definitiv größer geworden”, sagt der Schulleiter. Und die “gefühlte endgültige Verantwortung” für die Entscheidungen sei schon neu. “Ach ja, und dann musste ich noch mein altes Büro aufräumen und Platz machen für meine neue Stellvertreterin Frau Arnold”, schmunzelt Gleichmann.

Die hat es aus Landshut und besagte Zwischenstation in Bad Brückenau ins beschauliche Grabfeld gezogen, weil es seit 27 Jahren private Verbindungen dorthin gibt. “Die Landschaft gefällt mir, die Menschen sind sympathisch, ich fühle mich hier wohl”, sagt Elisabeth Arnold.

Dass sie mit Frank Gleichmann eine vergleichsweise kleine Schule führt, kommt ihr zupass. “Hier kann man leichter pädagogisch wirken”, sagt Arnold, die auch Häuser mit 1000 und mehr Schülerinnen und Schülern kennt. Man lerne die Schülerinnen und Schüler besser kennen. Und Frank Gleichmann ergänzt: “Hier ist noch eine Werterziehung möglich. Man kann noch auf Anstand und Umgangsformen achten. Das fängt damit an, dass man als Lehrer gegrüßt wird und reicht bis in das Miteinander unter den Schülerinnen und Schülern hinein”, so der Schulleiter des Gymnasiums Bad Königshofen.

Die Werteerziehung ist das eine. Das andere sind die Fertigkeiten, um in der digitalen Zukunft zu bestehen. Und auch da sieht sich das Gymnasium sehr gut aufgestellt, auch dank der Investitionen des Landkreises als Schulträger. Und mit Elisabeth Arnold ist eine ausgewiesene Spezialistin für das Digitale an die Grabfelder Schule gekommen. Die Lehrerin für Mathe und Physik hat in den 2000er Jahren ihr Staatsexamen in Informatik gemacht und war als Fachreferentin und informationstechnische Beraterin für digitale Bildung für die Schulen ihres Regierungsbezirks viele Jahre tätig.

Ein blindes technisches Aufrüsten der Schulen hält Arnold nicht für zielführend. “Es geht darum, welche Ausstattung sinnvoll ist für die digitale Bildung”, meint die Pädagogin. Und zu dieser Bildung gehöre, dass es nicht nur um die Bedienung des Gerätes gehe. “Ich weiß, was dahintersteckt, und ich weiß, welche Folgen die Anwendung haben kann”, auch dieses Wissen müssten die Kinder in Sachen digitaler Bildung mitbekommen.
Diese auch selbstkritischen digitalen Kompetenzen müssten die Schülerinnen und Schüler erlernen. Darum sei es auch schade, dass die Lehrpläne keinen durchgehenden Informatikunterricht vorsehen, obwohl der reflektierte Umgang mit der Digitaltechnik so wichtig sei.
Arnold freut sich, ihr Verständnis von digitaler Bildung an einer Schule selbst umzusetzen.”Die Ausstattung der Klassenzimmer, Fachräume und Verwaltung hier ist hervorragend, das verspricht ein solides Arbeiten”, so Arnold. Die Robotik-Kästen oder die Virtual-Reality-Brillen könnten ergänzend besondere Bildungserlebnisse schaffen.
Zwei Naturwissenschaftler an einem Gymnasium auch mit sprachlichem Zweig: kann das für die Sprachen gutgehen? “Wir sind mit unseren beiden Zweigen sehr gut aufgestellt”, sagt Frank Gleichmann. “Naturwissenschaften und Sprachen sind meine beiden Lieblingszweige”, ergänzt Elisabeth Arnold, die selbst immer neugierig auf Sprachen sei. Arnold wie auch Gleichmann könnten sich sogar vorstellen, dass mit einer festen Kraft das neusprachliche Angebot ausgebaut wird.

Zahlreiche zusätzliche Angebote, auch durch Wahlfächer wie Schulgarten, gibt es viele. Die Corona-Pandemie sei wohl einer von mehreren Faktoren, die für das mittelmäßige Abschneiden deutscher Schüler im PISA-Vergleich ursächlich seien. “Es gibt einen Verlust an Motivation und Leistungsbereitschaft”, meint Frank Gleichmann. Und auch Elisabeth Arnold bemerkt “eine Konfliktmüdigkeit”, freilich nicht nur in der Schule, sondern in der Gesellschaft allgemein. Eine abnehmende Sprach- und Lese-Kompetenz sei schon länger zu beobachten.

Hilfestellungen gegen diese Defizite bietet die Schule einige an, z.B. mit der eigenen Bibliothek, die in den nächsten Jahren gerne noch eine Aufwertung erfahren könnte. Auch Angebote zur Stress-Prävention sind Bausteine dazu. “Die Kinder sollen bei uns auch das Lernen lernen”, sagt Frank Gleichmann. Die Nach-Corona-Zeit entmutigt freilich die Schulleitung nicht. “Lehrkräfte sind eingefleischte Optimisten”, sagt Elisabeth Arnold.

Das Gymnasium Bad Königshofen ist also gut aufgestellt für die Herausforderungen der Bildungsarbeit. Eine zentrale Zukunftsaufgabe wird u.a. auch das Thema künstliche Intelligenz und deren Einbindung in den Lernprozess sein. Aber wie überall wird wohl auch im Grabfeld etwas vermisst. “Wir hätten gerne einen festen Schulpsychologen und einen Jugendsozialarbeiter”, nennt Frank Gleichmann einen Wunsch für die Zukunft des Gymnasiums. Die schuleigene Bibliothek könnte auch räumlich noch eine Aufwertung erhalten als Raum der Begegnung. “Das haptische Erlebnis Buch ist nicht zu ersetzen”, so Gleichmann.
Und Elisabeth Arnold wünscht sich, dass irgendwann einmal die Gestaltung der Klassenzimmern zeitgemäßere Formen der Unterrichtsgestaltung ermöglichen, um den Anforderungen an zukünftiges Lernen gerecht zu werden.

Genügend Arbeit also für das neue Führungsduo am Gymnasium Bad Königshofen. Die Arbeit wird nicht ungesehen bleiben. “Ein Gymnasium prägt auch eine Stadt”, sagt Gleichmann. Die Bad Königshöfer und die Grabfelder allgemein werden das wissen.

Von Gerhard Fischer für die MainPost

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