Gymnasium
Bad Königshofen
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AUF EINEN KLICK
Wattenmeerfahrt vom 9.7. bis 20.7.2019
Das Wattenmeer ist ein faszinierender Lebensraum. Mit etwa 8000 Quadratkilometer Wasseroberfläche ist es weltweit das größte Ökosystem seiner Art. Jahr für Jahr suchen Millionen von Vögeln das Wattenmeer auf, um zu rasten oder zu überwintern. Und obwohl die weiten Sandflächen des Watts bei Ebbe öde und kahl wirken, leben dort abertausende Kleinstlebewesen, Tiere und Pflanzen. Inmitten des nordfriesischen Wattenmeers liegen die Halligen. Auch sie sind weltweit einmalig. Und so ist es etwas ganz Besonderes, wenn Schüler des Gymnasiums Bad Königshofen die Gelegenheit haben diese Landschaft mit ihren vielen Besonderheiten näher kennenzulernen.
14 Stunden waren die Schülerinnen und Schüler unterwegs bis das Ziel erreicht war: das Seminarhaus der Schutzstation Wattenmeer auf der Hallig Langeneß. Das Seminarhaus ist ein Selbstversorger- haus. Lebensmittel werden zweimal in der Woche vom Festland angeliefert, was immer eine logistische Herausforderung darstellt, da der Appetit der Exkursionsteilnehmer schwer einzuschätzen ist. Die Wattenmeerfahrt des Gymnasiums hat schon eine lange Tradition und diesmal war sie länger als die sonst üblichen sieben Tage. Da die Schülerinnen und Schüler des W-Seminars „Wattenmeer“ genügend Zeit für den praktischen Teil ihrer W-Seminararbeit haben sollten, dauerte der Aufenthalt elf Tage. Durch einen Zuschuss des Fördervereins, für den wir uns an dieser Stelle besonders bedanken, blieb die finanzielle Mehrbelastung im Rahmen.
Die Seminararbeiten deckten ein breites Spektrum an biologischen Themen ab und wurden von den Schülern trotz mancher Widrigkeiten, die es bei Freilandarbeiten immer geben kann, sehr gut bewältigt. So wurden z.B. ornithologische Kartierungen von Hochwasserrastplätzen durchgeführt, verhaltensbiologische Untersuchungen von Vögeln, Schnecken und Muscheln unternommen, die Wasserläufe auf der Hallig chemisch untersucht, Versuche zur Salzgewinnung aus Torf angestellt oder Pflanzen und Insekten auf einer Salzwiese erforscht.
Daneben blieb auch noch Zeit am Bildungsprogramm des Seminarhauses teilzunehmen. Dazu gehören Exkursionen zur Landeskunde und zur Vogel- und Pflanzenwelt, das Sammeln von Wattorganismen und die Durchführung von kleinen Experimenten mit diesen Meereslebewesen im Watt-Labor. Vorträge dienten der Vor- oder Nachbereitung und natürlich war auch eine Wattwanderung zur Nachbarhallig Oland dabei.
Durch konzentriertes Arbeiten und geschickte Planung war es zudem noch möglich zwei Sonderveranstaltungen durchzuführen:
Bei dem eintägigen Ausflug nach Amrum lernten die Schülerinnen und Schüler eine richtige Geestkerninsel kennen. Amrum ist sehr touristisch geprägt und stellt einen starken Kontrast zu Langeneß dar. Es stand eine Dünenführung und der Besuch einer historischen Vogelfanganlage (Vogelkoje) sowie einer rekonstruierten Steinzeitsiedlung auf dem Programm. Eine Sonderführung in einer Walskelettausstellung, die durch persönliche Kontakte ermöglich wurde, rundete den Aufenthalt auf Amrum ab.
Ein sehr lohnender Programmpunkt, der erstmals angeboten wurde, war eine Seetierfangfahrt in den ufernahen Gewässern vor Langeneß. Mit einem Netz wurden Tiere an Bord geholt, die man bei einer normalen Wattexkursion normalerweise nicht zu Gesicht bekommt. Die Schülerinnen und Schüler konnten die Meeresbewohner eingehend betrachten, in die Hand nehmen und Interessantes über ihre Lebensweise erfahren. Anschließend wurde der gesamte Fang wieder ins offene Meer entlassen.
In diesem Jahr bot sich Schülern wie Lehrern auch die Möglichkeit an zwei Veranstaltungen teilzunehmen, die einen tieferen Einblick in die Lebensweise der Bewohner von Langeneß bot. In die Sprache der Nordfriesen, in das Plattdeutsche, konnten die Exkursionsteilnehmer bei einem
Theaterbesuch eintauchen. Dem religiösen Leben auf der Hallig wurde bei einem freiwilligen Gottesdienstbesuch in der Halligkirche nachgespürt. Ein besonderes Erlebnis war sicherlich die Teilnahme an einer Singstunde des kirchlichen Singkreises mit Pastor Michael Krämer.
Insgesamt verbrachten alle Teilnehmer intensive Tag im nordfriesischen Wattenmeer. Alle Schülerinnen und Schüler ließen sich unvoreingenommen auf Neues ein und beteiligten sich engagiert und ohne Einschränkungen an allen Unternehmungen.
Umso bedauerlicher ist es, dass die Wattenmeerfahrt des W-Seminars 2019/20 aufgrund der Corona- Krise abgesagt werden musste und den Schülerinnen und Schüler dieser einmalige Lebensraum nicht vorgestellt werden kann. Es bleibt zu hoffen, dass durch die Erfahrungen der Corona-Pandemie der Wert intakter Ökosysteme, wie es das Wattenmeer wenigstens zum Teil noch ist, weltweit mehr in den Fokus rückt.
Silvia und Dieter Jetschni
Wattenmeerfahrt vom 9.7. bis 20.7.2019
Das Wattenmeer ist ein faszinierender Lebensraum. Mit etwa 8000 Quadratkilometer Wasseroberfläche ist es weltweit das größte Ökosystem seiner Art. Jahr für Jahr suchen Millionen von Vögeln das Wattenmeer auf, um zu rasten oder zu überwintern. Und obwohl die weiten Sandflächen des Watts bei Ebbe öde und kahl wirken, leben dort abertausende Kleinstlebewesen, Tiere und Pflanzen. Inmitten des nordfriesischen Wattenmeers liegen die Halligen. Auch sie sind weltweit einmalig. Und so ist es etwas ganz Besonderes, wenn Schüler des Gymnasiums Bad Königshofen die Gelegenheit haben diese Landschaft mit ihren vielen Besonderheiten näher kennenzulernen.
14 Stunden waren die Schülerinnen und Schüler unterwegs bis das Ziel erreicht war: das Seminarhaus der Schutzstation Wattenmeer auf der Hallig Langeneß. Das Seminarhaus ist ein Selbstversorger- haus. Lebensmittel werden zweimal in der Woche vom Festland angeliefert, was immer eine logistische Herausforderung darstellt, da der Appetit der Exkursionsteilnehmer schwer einzuschätzen ist. Die Wattenmeerfahrt des Gymnasiums hat schon eine lange Tradition und diesmal war sie länger als die sonst üblichen sieben Tage. Da die Schülerinnen und Schüler des W-Seminars „Wattenmeer“ genügend Zeit für den praktischen Teil ihrer W-Seminararbeit haben sollten, dauerte der Aufenthalt elf Tage. Durch einen Zuschuss des Fördervereins, für den wir uns an dieser Stelle besonders bedanken, blieb die finanzielle Mehrbelastung im Rahmen.
Die Seminararbeiten deckten ein breites Spektrum an biologischen Themen ab und wurden von den Schülern trotz mancher Widrigkeiten, die es bei Freilandarbeiten immer geben kann, sehr gut bewältigt. So wurden z.B. ornithologische Kartierungen von Hochwasserrastplätzen durchgeführt, verhaltensbiologische Untersuchungen von Vögeln, Schnecken und Muscheln unternommen, die Wasserläufe auf der Hallig chemisch untersucht, Versuche zur Salzgewinnung aus Torf angestellt oder Pflanzen und Insekten auf einer Salzwiese erforscht.
Daneben blieb auch noch Zeit am Bildungsprogramm des Seminarhauses teilzunehmen. Dazu gehören Exkursionen zur Landeskunde und zur Vogel- und Pflanzenwelt, das Sammeln von Wattorganismen und die Durchführung von kleinen Experimenten mit diesen Meereslebewesen im Watt-Labor. Vorträge dienten der Vor- oder Nachbereitung und natürlich war auch eine Wattwanderung zur Nachbarhallig Oland dabei.
Durch konzentriertes Arbeiten und geschickte Planung war es zudem noch möglich zwei Sonderveranstaltungen durchzuführen:
Bei dem eintägigen Ausflug nach Amrum lernten die Schülerinnen und Schüler eine richtige Geestkerninsel kennen. Amrum ist sehr touristisch geprägt und stellt einen starken Kontrast zu Langeneß dar. Es stand eine Dünenführung und der Besuch einer historischen Vogelfanganlage (Vogelkoje) sowie einer rekonstruierten Steinzeitsiedlung auf dem Programm. Eine Sonderführung in einer Walskelettausstellung, die durch persönliche Kontakte ermöglich wurde, rundete den Aufenthalt auf Amrum ab.
Ein sehr lohnender Programmpunkt, der erstmals angeboten wurde, war eine Seetierfangfahrt in den ufernahen Gewässern vor Langeneß. Mit einem Netz wurden Tiere an Bord geholt, die man bei einer normalen Wattexkursion normalerweise nicht zu Gesicht bekommt. Die Schülerinnen und Schüler konnten die Meeresbewohner eingehend betrachten, in die Hand nehmen und Interessantes über ihre Lebensweise erfahren. Anschließend wurde der gesamte Fang wieder ins offene Meer entlassen.
In diesem Jahr bot sich Schülern wie Lehrern auch die Möglichkeit an zwei Veranstaltungen teilzunehmen, die einen tieferen Einblick in die Lebensweise der Bewohner von Langeneß bot. In die Sprache der Nordfriesen, in das Plattdeutsche, konnten die Exkursionsteilnehmer bei einem
Theaterbesuch eintauchen. Dem religiösen Leben auf der Hallig wurde bei einem freiwilligen Gottesdienstbesuch in der Halligkirche nachgespürt. Ein besonderes Erlebnis war sicherlich die Teilnahme an einer Singstunde des kirchlichen Singkreises mit Pastor Michael Krämer.
Insgesamt verbrachten alle Teilnehmer intensive Tag im nordfriesischen Wattenmeer. Alle Schülerinnen und Schüler ließen sich unvoreingenommen auf Neues ein und beteiligten sich engagiert und ohne Einschränkungen an allen Unternehmungen.
Umso bedauerlicher ist es, dass die Wattenmeerfahrt des W-Seminars 2019/20 aufgrund der Corona- Krise abgesagt werden musste und den Schülerinnen und Schüler dieser einmalige Lebensraum nicht vorgestellt werden kann. Es bleibt zu hoffen, dass durch die Erfahrungen der Corona-Pandemie der Wert intakter Ökosysteme, wie es das Wattenmeer wenigstens zum Teil noch ist, weltweit mehr in den Fokus rückt.
Silvia und Dieter Jetschni