Schülerinnen und Schüler mit Courage – Projekttag im Rahmen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ am Gymnasium Bad Königshofen

Seit Jahren ist das Gymnasium Mitglied der Initiative „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, was sich nicht nur im Schulalltag und im Zusammenhalt in der Schulfamilie zeigt, sondern jedes Schuljahr auch in einem Projekttag, an dem alle Klassen und Lehrkräfte teilnehmen. Der 10. Mai 2024 stand in diesem Jahr ganz im Zeichen von gesellschaftlichem Engagement und Zivilcourage. Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums bekamen die Chance, sich in vielen Bereichen der Schule und vor allem in der Stadt Bad Königshofen aktiv einzubringen.
Dank der Bereitschaft vieler in Bad Königshofen ansässiger Einrichtungen konnten die Schülerinnen und Schüler auf vielfältige Art und Weise mit Bürgerinnen und Bürgern zusammenkommen, mithelfen und unterstützen, dabei über sich selbst hinauswachsen und neue Erfahrungen sammeln. Die von den Schülersprechern Leon Kern (11b) und Felix Warmuth (11b) und der Schülersprecherin Monika Sell (11a) sowie den Verbindungslehrkräften Frau StRin Anna Saal und Herrn StR Alexander Salomonson organisierten Projekte hatten alle das Ziel, Zivilcourage und Einsatzbereitschaft zu stärken sowie einen Einblick in unterschiedliche Möglichkeiten von gesellschaftlichem Engagement zu gewähren.

Wie leben Seniorinnen und Senioren in unserer Stadt?
Im CURATA Seniorenhaus im Klostergarten, dem Pflegezentrum Franken Care und dem Juliusspital kamen die junge und die ältere Generation zusammen, um gemeinsam zu spielen, zu backen, einen Spaziergang zu unternehmen und einfach ins Gespräch zu kommen: Was bewegt die älteren Menschen? Welche Wünsche und Sorgen begleiten sie in ihrem Alltag? Und wie gewinnt man am besten UNO oder backt Muffins? Die dort eingesetzten Schülerinnen und Schüler bekamen die Möglichkeit, direkt vor Ort zu unterstützen und kamen mit einer Vielzahl von Eindrücken zurück an die Schule, wo sie lebhaft von der Begegnung mit den Bewohnerinnen und Bewohnern der Einrichtungen erzählten.

Wie können unterschiedliche Kulturen sich gegenseitig bereichern?
Bei einem über die VHS organisierten interkulturellen Frühstück und zwei Workshops mit der ukrainischen Brückenklasse trafen sich Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, lernten sich kennen und tauschten sich über die eigenen kulturellen Gewohnheiten und Gepflogenheiten aus. Hier konnten auch die französischen Austauschschüler Matthias Gorgiel, Gulian Briand und Mathieu Mayam, die gerade für einige Wochen zusammen mit Ihren Austauschpartnern das Gymnasium besuchen, mit in das Projekt eingebunden werden.

Wie können Klein und Groß zusammenkommen und voneinander lernen?
Eine große Gruppe von Schülerinnen und Schülern besuchte die benachbarte Grabfeld-Grundschule, um dort einen Projekttag für die acht Grundschulklassen durchzuführen und diesen vier Schulstunden lang ein abwechslungsreiches und buntes Programm aus Theater, Sport, Spielen, Kunst, Basteln und einer Stadtrallye zu bieten. Die Begegnung war so bereichernd, dass eine Gruppe der Grundschule sich entschloss, in der 6. Stunde spontan auch noch einen Besuch im Gymnasium zu machen. So hatten sie die Gelegenheit, ihren „Schüleraustausch im Miniformat“ zwischen Grundschule und Gymnasium fortzusetzen. Dank der Unterstützung der Schulleiterin Frau Weigand-Hartmann sowie der Lehrkräfte der Grundschule und des Gymnasiums entdeckten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam neue Seiten der Stadt, neue Hobbys und eigene Stärken.

Wie tragen Bürgerinnen und Bürger zu einer lebendigen und bunten Stadtgemeinschaft bei?
Bei der Feuerwehr nahmen sich die ehrenamtlichen Feuerwehrmänner der Freiwilligen Feuerwehr Bad Königshofen Zeit, um den Jungen und Mädchen des Gymnasiums ganz praktisch zu zeigen, wie Schutz und Rettung nicht nur vor Feuer durch Zusammenhalt und Engagement für die Gemeinschaft gelingen können.
Dank der Unterstützung von Renate Knauth und Andreas Rottmann erhielten Schülerinnen und Schüler auch in der Schranne einen Einblick in das bürgerliche Engagement vor Ort. Dort durften sie unter anderem mit Unterstützung einiger Mitglieder des Frauencafés einen Workshop der beiden Theaterpädagoginnen Lisa Wagner und Fenja Abel erleben.

Wie können wir unseren Lebensraum gemeinsam nachhaltig und naturverbunden gestalten?
Doch auch das Schulgebäude des Gymnasiums war nicht ganz verlassen: direkt vor der Schule packten junge Menschen beim Blühwiesen-Projekt mit an und es entstand in Kooperation mit dem BUND Naturschutz, namentlich der Ortsgruppe Bad Königshofen unter der Leitung von Dieter Jetschni, ein Stück Blühwiese. Hierbei wurde die Blütenmischung Cosmos auf einer Fläche von ca. 50 m² ausgesät, sodass die Blütenpracht hoffentlich in den kommenden vier bis fünf Jahren direkt vor der Schule bewundert werden kann und die Arbeit des Tages nachhaltig sichtbar macht.

Wie kann Literatur und Kunst dazu beitragen, Vorurteile abzubauen?
In der Schule selbst beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler mit Antidiskriminierung in der Literatur, indem sie Romane, Comics, Sachbücher und Graphic Novels zu Rassismus, Gleichberechtigung und LGBTQI+ lasen und Leseempfehlungen für die ganze Schulfamilie erstellten, sodass auch alle anderen die Chance haben, je nach Interesse, Literatur mit Courage zu lesen. Eine weitere Gruppe betätigte sich künstlerisch bei der Erstellung eines Walk of Cultures, um so die Vielfalt und die Besonderheit unterschiedlicher Kulturen im Schulhaus sichtbar zu machen.

Wie kann ich ganz persönlich für Demokratie und Rechtsstaat eintreten?
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 11 setzen sich mit Rassismus, Sexismus und Homophobie in unserer Gesellschaft auseinander. Nach einer Einführung in die Problematik lernten sie in einem politischen Argumentationstraining Strategien kennen, wie wir uns alle für Demokratie und Gleichberechtigung einsetzen können. Um sich auf sachliche Diskussionen vorzubereiten, Gegenargumente zu finden und trotz aller Meinungsverschiedenheiten offen und freundlich zu bleiben, wurden diese Strategien in mehreren Rollenspielen trainiert. So konnten auch die Motivation und Denkfehler hinter menschenverachtenden Parolen entlarvt werden, sodass sich die die Schülerinnen und Schüler in Zukunft bewusst und aktiv für die Demokratie einsetzen zu können.
Die Schulfamilie beendete den Tag mit der Erstellung von Plakaten, sodass nun alle Schülerinnen und Schüler einen Eindruck bekommen können, wie vielfältig sich Lehrkräfte und Schülerinnen an diesem Tag engagiert haben und wie Pläne geschmiedet wurden, die neu geknüpften Verbindungen weiter fortzusetzen. So haben die Schülerinnen und Schüler ein weiteres Mal gezeigt, was es heißt, eine „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ zu sein.

Ein großes Dankeschön an alle Beteiligten, die diesen Tag ermöglicht haben!

Text: Anna Saal, Katharina Lehmann
Bilder: Silvia Jetschni, Melanie Seegräber, Isabel Memmel, Marina Försch, Julia Staude, Nora Bender

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