Zum Abschluss unseres hausinternen Theaterabos fuhren wir am Abend des 05.06.2025 in das Große Haus des Theaters Meiningen, um mit Brechts Volksstück „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ ein Werk des sogenannten „epischen Theaters“ anzuschauen. In der Pause der fast dreistündigen Vorstellung zeigte sich dann auch der ein oder andere Erklärungsbedarf hinsichtlich der „V-Effekte“, die Brecht in seine Stücke schrieb, um die Illusion der Zuschauer gezielt aufzubrechen. So wurden immer wieder Liedeinlagen gegeben, die Schauspieler verließen ihre Rollen und kommentierten ihre Arbeit als Schauspieler, es gab ein „Spiel im Spiel“ und die vierte Wand, die Grenze zum Zuschauerraum, wurde mehrfach durchschritten. So wurde die erste Reihe kurzerhand als reiche Akademiker und damit sicher sehr arbeitsscheu charakterisiert und ein vermeintlicher Zuschauer wurde kurzerhand als benötigter Schauspieler rekrutiert. Auch wenn der Hauptdarsteller Viven Frey als alkoholkranker Gutsbesitzer und Kapitalist Herr Puntila überzeugte, wurde das Volksstück insgesamt von den Schülerinnen und Schülern sehr konträr beurteilt. Während einige Stimmen in der Nachlese des Theaterbesuchs das Schauspiel ablehnten, wurde es von anderen als „bestes Stück“ der besuchten Vorstellungen aus dieser Spielzeit beurteilt.

Insgesamt wurde von der diesjährigen Gruppe der Theaterabonnentinnen und -abonnenten „Maria Stuart“ am Mainfrankentheater Würzburg als „bestes Stück“ des diesjährigen hausinternen Theaterabos rückgemeldet.
Wir freuen uns auf die kommenden Saison 2025 / 2026

Text: Sabine Balling