Regenerative Energien spielen heutzutage eine sehr bedeutende Rolle. Deshalb sind sie auch gleich in mehreren Schulfächern Thema. Wind- und Sonnenenergie stellen die wichtigsten erneuerbaren Energieträger dar. Daneben leisten Biomasse und Wasserkraft einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung. Der Vorteil einer Biogasanlage liegt darin, dass sie wind- und wetterunabhängig arbeitet und damit zu jeder Zeit bedarfsgerecht Energie liefern kann.
Um neben derart theoretischen Kenntnissen auch einen praktischen Einblick in das Thema „Biogas“ zu erhalten, besuchten die beiden neunten Klassen des Gymnasiums im Rahmen ihres Biologieunterrichts am 14.11.2023 die Biogasanlage in Bad Königshofen.
Begleitet durch ihre Biologielehrkräfte Frau Jetschni und Herr Hey wurden die beiden Klassen auf dem Gelände der Biogasanlage von Geschäftsführer Mathias Klöffel und dem Betriebsleiter Thomas Eschenbach begrüßt. Nach einem kurzen Faktencheck begaben sich die Neuntklässler auf einen Rundgang durch die Anlage.
Im sogenannten Fermenter finden die biochemischen Reaktionen statt, bei denen aus Biomasse das methanhaltige Biogas entsteht. Durch ein kleines Bullauge konnten die Schülerinnen und Schüler den Bakterien bei ihrer Arbeit zusehen: Im Innenraum blubbert eine braune Brühe vor sich hin. Das dabei aufsteigende Biogas sammelt sich unter der charakteristischen grünen Kuppel der Anlage, wird anschließend gereinigt und dann in das Blockheizkraftwerk geleitet, wo es in einem 1000 PS-starken Motor verbrannt wird. Der Lärm dort war ohrenbetäubend! Mit seinen 12 Zylindern treibt der Motor einen Generator an, der schließlich den Strom erzeugt. Die Abwärme des riesigen Motors wird genutzt, um beispielsweise die Frankentherme, das Rathaus, das Gymnasium Bad Königshofen selbst sowie viele weitere Privathaushalte mit Wärmeenergie zu versorgen.
Nach knapp 90 Minuten war die sehr interessante Veranstaltung vorüber. Windiges und trübes Novemberwetter begleitete die beiden Klassen auf ihrem Rückweg, bevor sie sich schließlich in den Biogas-beheizten Räumen des Gymnasiums wieder aufwärmen konnten.
Text: Johannes Hey, Gymnasium Bad Königshofen