„Der Sandmann“ am Gymnasium Bad Königshofen
Über zwei sehr gut besuchte und äußerst gelungene und intensive Aufführungen in der Aula des Gymnasiums konnte sich die Oberstufen-Theatergruppe freuen. Zum Besten gab man das Stück „Sandmann“, eine von den Schülerinnen und Schülern selbst erarbeitete Bühnenadaptation des gleichnamigen Nachtstücks von E.T.A. Hoffmann. Für zwei „Urgesteine“ des Teams, Mariella Reichert und Felix Volz, war es die letzte Inszenierung, da sie im kommenden Frühjahr ihr Abitur ablegen werden.
Die Produktion entführte die Zuschauenden in die Motivik und Thematik der sogenannten „Schwarzen Romantik“, bei der es um das Unheimliche sowie die Abgründe der menschlichen Psyche geht und als deren Mitbegründer E.T.A. Hoffmann gilt.
Im Mittelpunkt der Inszenierung steht der Student Nathanael (Felix Volz), der von traumatischen Kindheitserinnerungen (junger Nathanel: Stefan Seiler, Vater Nathanaels: Adrian Pauna) an den „Sandmann“ heimgesucht wird. Nachdem der Wetterglashändler Coppola (Jonas Walter) in sein Leben tritt, der Nathanael an den angsteinflößenden Advokaten Coppelius (ebenso Jonas Walter) aus seiner Kindheit erinnert und den er für den Tod seines Vaters verantwortlich macht, verfällt er zunehmend dem Wahnsinn, was in seiner Verliebtheit in die leblose Puppe Olimpia (Greta Schreppel), der ganze Stolz Professorin Spalanzanis (Mariella Reichert), gipfelt. Auch seiner Verlobten Clara (Katharina Kneuer), deren Schwester Lotte (Anne Jetschni) und seiner Kommilitonin Saloma (Johanna Dietz) gelingt es nicht, ihn zur Vernunft zu bringen. Zunehmend verschwimmen für Nathanael die Grenzen zwischen Realität und dunkler Phantasie, sodass das Geschehen schließlich auf eine Katastrophe zusteuert.
Neben schauspielerischem Talent zeigten die Schüler*innen der Theatergruppe auch in der Vorbereitung viel Eigeninitiative und Engagement, auch hinsichtlich dramaturgischer Umsetzung, Bühnenbild, Requisiten und Kostümen. Auch für diese Produktion war der sogenannte Technik-Arbeitskreis unter der Leitung von Valentin König unverzichtbar, der das bedrückende Geschehen ins rechte Licht rückte und für beeindruckende visuelle sowie akustische Effekte sorgte. Nicht unerwähnt darf bleiben, dass sowohl Schauspieler*innen als auch Technik-Crew mehrere komplette Wochenend-Tage opferten, um der Produktion den letzten Schliff zu verleihen.
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